Jahresbericht 2011

Kripperlroas

14. Jänner 2011

Es fand sich eine Gruppe zu einer Kripperlroas zusammen. Man besuchte die Moser-Krippe in Pfandl und die Loidl-Krippe in Bad Ischl/Roith.

Das Besondere an beiden Krippen ist, dass sie laufend durch neue Schnitzkunstwerke ergänzt werden. Josef Moser schnitzt und fasst (= bemalt) seine Figuren, Sepp Loidl lässt sie unbehandelt. Beides hat seinen Reiz.

Kulturfahrt nach St. Florian

16. April 2011

50 Personen nahmen an der Kulturfahrt nach St. Florian teil.

Der Augustiner Chorherr Klaus Sonnleitner, ein gebürtiger Ischler, hieß uns in der Stiftskirche Mariä Himmelfahrt willkommen. Zur Einstimmung gab er ein Konzert auf der Bruckner Orgel. Nach der Kirchenbesichtigung besuchten wir in der Gruft den Sarkophag Anton Bruckners. Dann führte uns Sonnleitner in die Bibliothek, in den Marmorsaal, zum Altar von A. Altdorfer und zuletzt in die Kaiserzimmer. Klaus Sonnleitner vermittelte uns ein einmaliges und eindrucksvolles Erlebnis. Nach dem Mittagessen im Stiftskeller wanderten wir zum Jagdschloss Hohenbrunn.

Im Hof des Jagdschlosses Hohenbrunn empfing uns der Landesjägermeister persönlich. Herr Josef Brandmayr opferte uns seine Freizeit und gab uns einen sehr eindrucksvollen Einblick in das Jagdmuseum und seine Geschichte. 

Maiandacht

10. Mai 2011

Wir konnten erstmals mit Herrn Pfarrer Mag. Christian Öhler die Maiandacht bei der Kreuzkapelle feiern.

Restaurierung Nepomuk Mitterweißenbach

27. Mai 2011

Trotz strömenden Regens trafen sich ungefähr 50 Personen zur Einweihung des restaurierten Johannes Nepomuks in Mitterweißenbach auf der Soleleitungsbrücke.
Unser Dank gebührt Herren Sepp Kranabitl und Herrn Franz Graf. Die beiden hatten unentgeltlich in vielen Arbeitsstunden die Figur kunstvoll renoviert. Eine Spenderin war für die Materialkosten aufgekommen.
Bürgermeister Hannes Heide wies auf die Bedeutung der Kleindenkmäler in unserer Heimat hin.
Herr Dechant Franz Peter Handlechner berichtete über das Leben des Hl. Johannes Nepomuk und weihte die von allen bewunderte Nepomukfigur.
Neun Musiker der Musikkapelle Mitterweißenbach verschönerten das kleine Fest, das im Wirtshaus Rosenkogl ausklang.

Geologisch-archäologische Wanderung

9. Juli 2011

Rund 2 Dutzend interessierte Wanderer hatten sich zusammen gefunden, um unter der Führung von Dr. Harald Lobitzer (Geologie) und Norbert Leutner (Archäologie) das Leisling- und Sandlinggebiet zu erkunden.

Unter anderen wurden folgende Fragen beantwortet:
Wo verlief die Römerstraße zwischen Flohwiese und Altaussee?
Warum wurden 165 Hipposandalen ausgegraben? (weltweit einzigartig)
Welche Wertgegenstände (Münzen, Fibeln etc) wurden wo gefunden?
Gab es eine Siedlung an dieser Römerstraße?
Was geschah beim Sandling-Bergsturz vom 12. auf den 13.9.1920?
Aus welchen Kalken besteht der Sandling?
Welche Menge an Gesteinen wurde bewegt? (gemessen in Mio. m3)
Wir groß war der Umfang der Michlhallbach-Mure?
Welche Bewandtnis hat es mit der "Unsinnig Kira"?

Alle Teilnehmer waren von der 7-stündigen Wanderung, die von den beiden Experten erstklassig vorbereitet worden war, begeistert.

Aufregender Fund im ASZ

31. August 2011

Fritz Laimer, der Leiter des Altstoffsammelzentrums in Bad Ischl - Sulzbach, entdeckte im Sperrmüll eine buchähnliche Kassette, die dort nicht hingehörte.
Bei näherem Hinschauen erkannte er, dass es sich dabei um die ersten Aufzeichnungen des Ischler Musikvereins handelte (Protokolle von 1838 - 1913).
Durch Vermittlung von OSR Franz Xaver Mannert übereichte Fritz Laimer die Kassette dem Obmann des Ischler Heimatvereins, Johannes Eberl. Fritz Laimer gilt ganz besonderer Dank - einerseits für seine Aufmerksamkeit (das ASZ wurde 2009 wegen seiner Leistungen vom Land ausgezeichnet) und andererseits dafür, dass er die Kassette nicht für sich behalten hat. Ohne sein Handeln wäre die wichtige Dokumentation des ältesten Ischler Kulturvereins verloren gewesen.

Tag des Denkmals 2011

25.9.2011

Der Ischler Heimatverein lud anlässlich des Tages des Denkmals zur Enthüllung der von Mag. Christoph Breidt restaurierten Gedenktafel "Gschlachten-Wald-Ries-Weg" ein.
Treffpunkt war der Parkplatz der Rettenbachmühle. Von dort wanderten wir über den sogenannten "Verleerplatz" hinauf zur Gedenktafel. Familie Schiendorfer begleitete die Veranstaltung mit ihren Seitlpfeifen. Nach der Enthüllung der Tafel durch Mag. Christoph Breidt erläuterte Oberforstrat DI Eberhard Aschauer den Zweck dieses "Riesweges" und berichtete über die Holzbringung in vergangenen Zeiten.


Vortrag Liachtbratlmontag

28. September 2011

Der "Liachtbratlmontag" wurde zum immateriellen Weltkulturerbe erklärt.

Die interessierten Zuhörer erfuhren von Dr. Michael Kurz zuerst einiges zu dem Begriff Weltkulturerbe, dann über immaterielles Kulturerbe allgemein, speziell im Salzkammergut.

Zuletzt schilderte der Historiker die Geschichte des Liachtbratlmontags in Bad Ischl und brachte dazu zahlreiche interessante Aufnahmen, die Rückschlüsse auf Sitten und Gebräuche in vergangen Jahrzehnten zuließen.

In memoriam Konsulent Norbert Sarsteiner

+ 5. Oktober 2011

Unser Obmann-Stellvertreter Konsulent Norbert Sarsteiner wurde nach schwerer Krankheit aus dem Leben gerissen. Mit ihm verliert der Ischler Heimatverein ein sehr verdienstvolles und langjähriges Mitglied. Zu seiner Zeit als Stadtrat für Kultur hat er sich besonders für die Errichtung des Museums der Stadt Bad Ischl eingesetzt. Da er zahlreiche Mitbürger kannte, konnte er uns wertvolle Tipps geben, an wen wir uns mit diversen Problemen wenden konnten. Sein letzter größerer Einsatz in unserem Verein war für die Ausstellung "Ischl-Art" im Jahr 2010.
Wir verlieren mit Norbert einen liebenswerten Mitmenschen und Ratgeber und gedenken seiner in Dankbarkeit

OSR Johannes Eberl Konsulent

7. Oktober 2011

Mit Beschluss der o.ö. Landesregierung vom 5.9.2011 wurde Obmann Johannes Eberl zum Konsulenten für Volksbildung und Heimatpflege ernannt.
Die feierliche Überreichung der Urkunde durch Herrn Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer fand am im Steinernen Saal im Landhaus in Linz statt. Eberl sieht diese Ehrung als eine Bestätigung der Arbeit des Ischler Heimatvereins an und betonte, dass ohne die aktive Mitarbeit des „Inneren Rates“ und ohne das Mitleben und Mithelfen unserer Mitglieder diese Ehrung nicht hätte erfolgen können.

Kulturfahrt nach Opatija

9. - 14. Oktober 2011

Eine Gruppe von 35 Personen fuhr unter der Leitung von Obmann Johannes Eberl nach Opatija. Die Reise sollte der Belebung der Städtepartnerschaft Bad Ischl - Opatija dienen und war sowohl kulturell als auch gesellschaftlich ein besonderes Ereignis.
Sonntag: Bei der Anreise mit dem Bus machten wir einen Mittagsaufenthalt  slowenischen Kurort Bled.
Am späteren Nachmittag traf die Gruppe im Hotel Miramar in Opatija ein, wo die 35 Reiseteilnehmer von der Hotelmanagerin Martina Riedl empfangen wurden.

Montag: Schiffsfahrt nach Rijeka, dort Führung.  Besuch von Opatija. Am Abend besuchte uns der Bürgermeister von Opatija, Herr Ivo Dujmic, und brachte als Gastgeschenk die Volkstanzgruppe "Zora" mit. Es war ein beschwingter und schöner Abend

Dienstag: Ausflug nach Zagreb. Am Abend besuchte uns unser Bürgermeister Hannes Heide im Hotel Miramar.
Mittwoch: Sonderführung in der Adelsberger Grotte. Nach dem Mittagessen fuhren wir zur wildromantischen Höhlenburg Predjama. Am Abend Lesung mit Dr. Wolfram Huber.

Donnerstag: Ausflug ins Zentrum von Istrien
Besuch des historisch interessanten Städtchens Gracisce. Anschließend besichtigten wir die ältesten im Original erhaltenen Fresken Kroatiens, den Totentanz von Beram. Am Nachmittag ging es weiter nach Motovun - vergleichbar mit San Gimignano in der Toskana.
Freitag: Auf der Heimreise Führung in der slowenischen Hauptstadt Ljubljana (Laibach).

Kulturgeologischer Spaziergang

21. Oktober 2011

Etwa 25 Personen trafen sich beim Ischler Friedhof. Dr. Harald Lobitzer, Steinmetzmeister Günter Brucker und Mag. Christoph Breidt führten im Rahmen eines kulturgeologischen Spaziergangs vom Friedhof über die Steinmetzwerkstatt Brucker bis hinunter in die Stadt zur katholischen Stadtpfarrkirche. Überall gab es interessante Informationen über die verwendeten Steine.

Besuch in Lauffen

16. November 2011

Auf Einladung von Heimatforscher Friedrich Kienast und dem Herausgeber des Traunspiegels, Alexander Savel, besuchte der "Innere Rat" (= Vorstand) des Ischler Heimatvereins am Lauffen.
Die beiden Herren gestalteten eine äußerst interessante Führung zu den besonderen Punkten dieses alten Salzmarktes. Leider kürzten die einbrechende Dunkelheit und die Kälte die Veranstaltung etwas ab. Man setzte sich dann beim Kirchenwirt zusammen und diskutierte Probleme von Lauffen.

In memoriam Konsulent Friedrich Wiener

6. Juni 1930 - 8. Dez. 2011

Mit Fritz Wiener verlor nicht nur seine Familie ihren bisherigen Mittelpunkt, auch im Ischler Heimatverein riss sein Tod eine große Lücke. Fritz war uns Freund und Ratgeber, auf ihn konnte man sich jederzeit verlassen. Wenn wir in Bezug auf die Ischler Zeitgeschichte Fragen hatten, hieß es immer: „Ruf den Fritz an!“ Sein „Wiener“, wenn er sich meldete, hatte eine ganz eigene Sprachmelodie, die man nicht vergisst. Fritz rief auch oft selbst an, weil er bis zuletzt regen Anteil an der Arbeit des Ischler Heimatvereins nahm. Er hatte auch immer wieder Ideen, die zukunftsweisend waren. Er verfolgte unsere Tätigkeit sogar im Internet, das er immer mehr nützte, seit er ans Haus gefesselt war.

Wildenstein, die einstige Burg auf hohem Fels, war Fritz Wiener ein Herzensanliegen. Er bemühte sich nicht nur um die Erforschung, sondern auch um die Erhaltung. Ein Motto prägte seine Arbeit im Ischler Heimatverein ganz besonders: „Helft Wildenstein retten!“ Vieles konnte während seiner zehnjährigen Tätigkeit als Obmann (1990-2000) erreicht werden, die Ruine wurde vor dem totalen Verfall bewahrt. Den vereinseigenen „Mitteilungen“ gab er ein modernes Gesicht. Solange es ihm möglich war, arbeitete er nach seinem Rücktritt 1990 im Vorstand weiter mit und ich erinnere mich an unsere Erstarrung, als er am Ende der Vorstandssitzung am 8.1.2008 erklärte: „Heute war ich das letzte Mal dabei.“

Er erforschte die Heimat und war in zahlreichen Archiven daheim. Er verfasste interessante Publikationen, besonders geschätzt wird der Friedhofsführer, den er vor wenigen Jahren in zweiter Auflage heraus brachte.
Wir Ischler haben einen großen Bürger, einen Ratgeber, einen Kritiker, einen Chronisten, einen zutiefst der Heimat verbundenen Menschen verloren.
Er war ein politischer Mensch, er war journalistisch tätig, er war ein hervorragender Lehrer und später Schulleiter, er war Leiter der Volkshochschule, er war in der Personalvertretung der Lehrerschaft tätig, er war Obmann des Christlichen Lehrervereins unseres Bezirkes, Konsulent für Volksbildung und Heimatpflege ....

Anlässlich des Jubiläums „50 Jahre Ischler Heimatverein“ im Jahre 2000 schrieb Fritz Wiener bemerkenswerte Zeilen, die man als sein Vermächtnis betrachten könnte:
„Wir sollen uns auf unsere Wurzeln besinnen, unser Wesen und unsere Identität wahren; wertvolles altes Gut pflegen, bewahren und weiter geben. Das heißt nicht, sich neuen Ideen und Strömungen zu verschließen, sondern wertvolles Altes mit Neuem verbinden, sicheren Schrittes in die Zukunft gehen und alles tun, damit unsere Stadt, eingebettet inmitten der Berge, ein Fleckchen bleibt, wo man sich wohlfühlt und wo es sich lohnt zu leben!“