Am 20. Jänner 2006 wurde von den Teilnehmern der Jahreshauptversammlung in der Landesmusikschule Bad Ischl ein neuer Vorstand gewählt. Obmann wurde Johannes Eberl, Stellvertreter die Konsulenten Friedrich Wiener und Norbert Sarsteiner.
Zur Schriftführerin wurde Maria Sams, zum Kassier Hans-Peter Ischlstöger bestellt. In den Vorstand (Innerer Rat) wurden weiters entsendet: DI Eberhard Aschauer, Johanna Ballerin, Dir. Wolfgang Bobowski, Mag. Wolfgang Degeneve, Johanna Eisl, Brigitte Engl, DI Franz Federspiel, Mag. Gerhard Größwang, Kulturstadtrat Hannes Heide, Josef Hillingrathner, Tobias Loidl, Rainer Stadler.
Wir nahmen uns vor, im Sinne der Statuten des Heimatvereins tätig zu sein und möglichst weite Kreise der Bevölkerung für die Ziele der Erforschung und Pflege der Heimat und ihres Volks- und Brauchtums zu gewinnen.
Neben der bisherigen Homepage richtete uns DI Michael Eberl eine eigene Website für den Heimatverein ein. Mit dieser modernen Form der Information sollen unsere Mitglieder, die über Internet verfügen laufend aktuell informiert werden und sich auch selbst einbringen können. Gleichzeitig sollen allen Freunden von Bad Ischl Geschichte, Brauchtum und Schönheit unserer liebenswerten Stadt näher gebracht werden. Der erste Eintrag erfolgte am 7. Februar 2006 über den Hohenzollern Wasserfall.
Franz Dusch (1896 - 1977) war 50 Jahre lang Kustos des Ischler Heimatmuseums, das sich im sogenannten Leharstöckl befand. Er gestaltete in Ischl zahlreiche hochinteressante Ausstellungen und betreute jahrzehntelang den Schaukasten des Heimatvereins an der Kirchenmauer.
Im Laufe der Jahre hatte er privat eine einmalige Sammlung zusammengetragen, die nach seinem Tod an seinen Sohn überging. Dieser hat sie bewahrt und an seine Tochter Ulrike Kastner vererbt. Als Obmann Mag. Wolfgang Degenve bei einer Sitzung des Inneren Rates von dieser Sammlung erfuhr, setzte er sich durch Vermittlung von Brigitte Engl mit Familie Kastner in Verbindung. Der Wunsch, diese Sammlung für Ischl zu erhalten, wurde ein Herzenswunsch des Heimatvereins. Mag. Wolfgang Degeneve trat mit der Sparkasse Bad Ischl in Verbindung, denn dem IHV fehlten die Mittel für den Erwerb einer so wertvollen Sammlung. Herr Direktor Stadler und der gesamte Vorstand der Sparkasse waren unserem Anliegen gegenüber sehr aufgeschlossen und so konnte etwa vor Jahresfrist die Sammlung von Familie Kastner erworben werden. Sie besteht aus Büchern, Aquarellen, Kupferstichen, Radierungen, Handzeichnungen, Lithografien, Landkarten, Postkarten, alten Dokumenten und Fotos.
Am 18. Jänner 2007 unterzeichneten die Sparkassendirektoren Johann Stadler und Mag. Günter Weigelt sowie vom IHV Johannes Eberl und Norbert Sarsteiner einen Leihvertrag.
Am 29. April 2006 besuchte eine Gruppe des Ischler Heimatvereins die Maria Louisens Quelle in Pfandl. Schon vor rund 1000 Jahren wurden Salzquellen in dieser Gegend genützt ("Pfännlein im Ischlland"). Am 24.8.1840 wurde eine der Quellen unter Anwesenheit von Erzherzogin Maria Louise (Gemahlin Napoleon I.) gefasst und ein wunderschönes Quellenhaus errichtet. Die Maria Louisens Quelle wurde für vielfache Kuranwendungen genützt. In den letzten Jahrzehnten verringerte sich die Ausschüttung der Solequelle immer mehr, auch das Haus verfiel. Dachdeckermeister Othmar Berner kaufte das Areal und das Häuschen vom Land Oberösterreich und begann eine vorbildliche Sanierung, von der wir uns an Ort und Stelle überzeugen konnten.
Am 3. August 1868 hielt sich Lew Nikolajewitsch Fürst Gagarin mit seinem Sohn Wladimir Lwowitsch Fürst Gagarin in der Nähe der Rettenbachmühle am Rettenbach auf, um der Holztrift zuzusehen. Vermutlich durch einen sich aufbäumenden Stamm wurden Vater und Sohn in den Fluss gerissen und verunglückten tödlich. Anna Iwanowna Fürstin Gagarina ließ zum Gedenken an ihren Gatten und ihren Sohn nahe der Unglücksstelle eine Gedenktafel anbringen. Der Text ist in Altrussisch und in deutscher Sprache verfasst.
Die Tafel wurde 2002 vom Hochwasser weggerissen. Frau Maria Wimmer fand sie ein Jahr später tief verborgen im Schwemmsand des Rettenbachs. Diese Tafel wurde 2006 restauriert, nach altem Vorbild durch ein Kreuz ergänzt und wieder angebracht.
Am 3. August 2006 feierten wir die Wiederanbringung der Gedenktafel am Rettenbach. Das Wetter hätte kaum schlechter sein können, es goss in Strömen, trotzdem waren etwa 60 Personen unserer Einladung gefolgt. Ein Quartett der Salinenmusik eröffnete auf dem Parkplatz der Rettenbachmühle die Feier, Herr Bürgermeister Helmut Haas sprach Grußworte. Anschließend stiegen wir zur Gedenktafel hinunter, Herr Kaplan Dr. Wilhelm Bangerl nahm die Segnung vor. Währenddessen stieg das Wasser unaufhörlich - man musste dabei verstärkt an das seinerzeitige Unglück denken. Herr Dieter Neumann, der dankenswerterweise die Geschichte der Gagarins erforscht und publiziert hat, konnte seine Worte erst in der Rettenbachmühle an uns richten, weil es im Freien für die durchnässten Gäste unzumutbar gewesen wäre. Seine Schrift über die Gagarins ist beim IHV erhältlich.
Herr DI Friedrich Schmidt (Salzburg) verfasste 1973 eine Geschichte der Familie Lidl, die er auch dem Heimatverein überreichte. Seine Tochter Frau Hildegard Schmidt übergab uns nun alle Unterlagen ihres verstorbenen Vaters, soweit sie die Lidl-Forschung betreffen. Darunter findet sich viel Interessantes, das aber zunächst einmal aufgearbeitet werden muss. Die Familie Lidl ist die einzige Salzfertigerfamilie, die nach mehr als 300 Jahren noch Nachkommen mit dem ursprünglichen Namen Lidl hatte. Die Ischlerfamilie von Lidl waren in der Mehrzahl Salzfertiger und gleichzeitig "Weingastgeb". Sie leisteten als Marktrichter, Bürgermeister, Ratsherren, Marktkämmerer, Spitalverwalter, Zech- und Kirchenpröbste Bedeutendes für Ischl. Besonders bekannt ist uns auch heute noch der Pfleger Johann Lidl von Lidlsheim. Ein anderer Lidl, nämlich Georg Simon (1690 bis 1773) wurde sogar unter dem Ordensnamen "Bernhard" Abt des ältesten Klosters Oberösterreichs, nämlich in Mondsee (Das Kloster wurde von Josef II. aufgelöst).